Durchhalten oder umschwenken, Netflix-Lektionen und Sportteamkultur – E632
„Es geht wirklich darum, dass jedes Unternehmen ein Sportteam ist, keine Familie. Und wenn Ihnen jemand in einem Unternehmen erzählt, dass seine Kultur eine Familie ist, dann glauben Sie nicht daran. Denken Sie daran: Egal, was die Personalabteilung sagt, Sie sind eine Familie. Denken Sie im Hinterkopf immer daran: Das ist ein Sportteam.“ – Jeremy Au, Moderator des BRAVE Southeast Asia Tech Podcast
„Einer der heiklen Aspekte, die mir an Netflix gefallen, ist, dass sie ihre Unternehmenskultur nicht als Familie definiert haben. Sie sehen sie als Sportmannschaft. Der Grund ist einfach: Wenn du mein Bruder oder meine Schwester bist, wenn du meine Familie bist, kann ich dich nicht feuern. Aber wenn du eine Sportmannschaft bist, brauchen wir einen Stürmer; wenn du verletzt bist, brauchen wir einen neuen Stürmer; wir brauchen einen Verteidiger; wir stehen im Wettbewerb und müssen einen Transfer durchführen. Die Krux besteht darin, zu akzeptieren, dass Unternehmen eher Sportmannschaften als Familien ähneln, und gleichzeitig die Mitarbeiter gut zu behandeln.“ – Jeremy Au, Moderator des BRAVE Southeast Asia Tech Podcast
Ich glaube, viele Leute machen den Fehler, weil sie das Gefühl haben, es handele sich um eine Familiendynamik, und vermeiden deshalb schwierige Gespräche. Sie vermeiden es, über Leistungsbeurteilungen zu sprechen oder schwierige Gespräche zu führen. Dadurch überrumpeln sie den Mitarbeiter, was unprofessionell wirkt. Aber aus der Perspektive einer Sportmannschaft macht man das Richtige. Man ist professionell. Man sagt es dem Mitarbeiter frühzeitig, man coacht ihn, man gibt ihm eine Chance, vielleicht sogar eine zweite. Und wenn nicht, setzt man Grenzen und sagt: ‚Wir geben dir die Hand, wir vereinbaren eine faire Abfindung, wir suchen dir einen neuen Job an einem neuen Ort und wir halten die Beziehung aufrecht.‘ Je professioneller man in diesem Prozess ist, desto besser.“ – Jeremy Au, Moderator des BRAVE Southeast Asia Tech PodcastJeremy Au diskutierte das Gründerdilemma, wann man durchhalten oder wann man umschwenken sollte, und warum Unternehmenskultur besser funktioniert, wenn man sie wie eine Sportmannschaft und nicht wie eine Familie behandelt. Er veranschaulichte die Punkte anhand von Startup-Fallstudien wie Instagram, Netflix, YouTube und Rippling und zeigte, wie sich Unternehmen durch Produkt- oder Kundenwechsel weiterentwickelten. Er betonte außerdem die Professionalität im Umgang mit Teamwechseln und -austritten.